Land, Besitz und Commons







© Gisela Erlacher


Hannes Zebedin (7)
Die Loos-Schleuse, 2021
Holz (530 x 198), verschiedene Materialien

Das Landhaus Khuner im Semmering-Rax-Gebiet ist eine Ausnahme. Als eine der letzten Arbeiten Adolf Loos´ hebt sich das Bauwerk sichtbar von seinem architektonischen Umfeld ab. Loos bahnbrechendes Konzept des »Raumplans«, das Denken in Räumen und Kuben und nicht in Plänen, wurde im Looshaus verwirklicht. Hannes Zebedin verknüpft in seiner Installation am legendären alpinen Golfplatz die Moderne mit den traditionellen Formen. Ein Ausschnitt der Fassade der Villa wurde nachgebaut, wie eine Art Schutzwall steht diese nun im Hang. Das bei Loos gefundene Fensterladensystem reguliert durch seine Bewegung »Ströme«, öffnet und schließt sich wie eine Schleuse. Die industrialisierte Landwirtschaft hat mittlerweile auch alpine bäuerliche Formen der Arbeit zum Verschwinden gebracht. Zebedin erinnert sich ihrer und verwendet eine Formation der vergessenen Heumännchen und Schwedenreitern in strahlenförmiger Anordnung für seine Installation.

Hannes Zebedin, 1976 in Lienz geboren, lebt in Wien und Vipava/Slowenien. Studium der Volkswirtschaft und Politikwissenschaft an der Universität Wien und Performative Kunst und Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste Wien. Zebedins künstlerische Praxis erforscht politisches Bewusstsein über die Sprache der Konzeptkunst. Seine Arbeit umfasst unterschiedlichste Medien, wie Objekte, Installationen, Textarbeiten, Performances und Interventionen. Zentrale Themen sind für ihn Umwelt und Umweltverschmutzung, wobei er dabei oft lokale und ortsspezifische Kontexte in den Blick rückt, um darüber einen Diskurs über globalen Kapitalismus, transnationale Politik, Kolonialgeschichte und die Erforschung ländlicher Gebiete zu initiieren. Zahlreiche Ausstellungen und Projekte, u.a. im Museo Manuel Álvarez Bravo, Oaxaca, Mexiko, Stadtgalerie Klagenfurt, Salzburger Kunstverein oder Secession Wien etc.