Land, Besitz und Commons







© Gisela Erlacher


Abdul Sharif Baruwa (11)
Wohin das Auge fällt, 2021
Installation, verschiedene Materialien

Nach vielen Skizzen hat sich der Blick verändert, der Ort ist geblieben, genauso wie die Form. Abdul Sharif Baruwa arbeitet sich am Vorgefundenen entlang, an dem, was ins Auge fällt. Ausgehend von malerischen Entwürfen, die sich immer wieder ablösen, sich stapeln und schließlich durchdringen, entstehen die Ideen, die sich später im Raum manifestieren. Fast so, als würde man jemanden beim Denken zusehen, nachdem eigentlich schon gedacht wurde – könnte man sich das vorstellen. Lose Linien werden in die Landschaft gebaut, wie gedankliche Verästelungen, die sich immer weiter vernetzen. Die eigene Person, die Biografie wird in ihrem Prozess nicht ausgeblendet, sondern formt die Skulpturen, nah am Eigenen, vielseitig denkbar, subjektiv gefärbt. Zwischen skulpturaler und malerischer Handhabung entstehen Reaktionen auf Blickwinkel, einfache Gesten, kleine Momente, die oft übersehen oder überdacht werden.

Abdul Sharif Baruwa, 1975 in London geboren, lebt in Wien. Studium an der Akademie der bildenden Künste Wien. Er war bisher in zahlreichen institutionellen Ausstellungen vertreten, u.a. im Belvedere 21, Künstlerhaus Wien, CCA Andratx. “Sharifs Formen entstehen in intuitiven Prozessen des Zeichnens, als Analyse und Synthese. Sie entspringen dem dringenden Bedürfnis nach persönlicher Authentizität, sei es in Bezug auf die Natur, zufällig gefundene Objekt oder sein eigenes Schaffen - eine Authentizität, die der Künstler nie als selbstverständlich ansieht, auch nicht in der Tätigkeit, seinen eigenen persönlichen Raum zu besetzen.” (Francis Ruyter)