Pamelia Kurstin, "A Solo Performance“,Fotos © Wolfgang Wössner
Pamelia Kurstin

"A Solo Performance“, 2013

Auf ihrem ungewöhnlichen Instrument lässt die Musikerin Pamelia Kurstin ohne jeglichen physischen Kontakt, alleine durch Beeinflussung elektronischer Wellen hybride Klanglandschaften entstehen, die an Minimal Musik erinnern, die aber auch in ihrer Einzigartigkeit an eine Sprache denken lassen, in der jedes Wort für sich selber steht. Das Theremin ist ein Instrument, das nicht nur großes musikalisches Können einfordert, sondern auch die Fähigkeit zur absoluten Improvisation. Eine Hand verändert die Tonhöhe, die andere die Lautstärke. Die Künstlerin muss sich vollkommen auf ihr Gehört verlassen. Töne können beliebig lange gehalten werden und sind doch gleichzeitig kontinuierlich veränderbar. In ihren Solo-Konzerten erzeugt die Musikerin durch die Verwendung von Live-Loops mehrstimmige, zum Teil orchestral anmutende Kompostionen, die sie mit reiner Improvisation verbindet. Ihre Stücke baut sie langsam auf und steigert sie stetig zu komplexen Klanggebilden. Für "A Solo Performance“ platzierte Kurstin ihr Instrument zur Ausstellungseröffnung mitten auf einem Waldweg, dem "Dichterweg“, hinter dem Auden-Haus und produzierte dort fragile, magische Klangebäude, die alle räumlichen Grenzen zu negieren schienen.

Pamelia Kurstin gilt weltweit als eine der bedeutendsten Theremin-Spielerinnen. Sie hat mit vielen Größen der experimentellen Musik und des Jazz wie John Zorn, Brad Meldau und Ravi Coltrane zusammengearbeitet, genauso wie mit David Byrne, Yoko Ono und auch Otto Lechner. Oder sie tourte mit der Jazz-Punk-Rock Band Barbez. Daneben begleitet Kurstin Stummfilme und arbeitet mit Visual Artists zusammen. Ihre Solo-CD "Thinking Out Loud“ wurde auf John Zorns, der Avantgarde und der Experimentellen Musik verpflichteten, legendärem Label "Tzadik“ veröffentlicht.
(Cornelia Offergeld)