© Wolfgang Woessner
IRWIN

"Was ist Kunst (Tbilisi)" ist der Beitrag der slowenischen Künstlergruppe IRWIN für das Projekt One Stop, das im Jahr 2007 im Rahmen des Art Caucasus Festivals stattfand. Die von lokalen Künstlern und Kuratoren gegründete Co-Produzenten TRAM Foundation (Transform Art Module) ist bis heute tätig und bemüht sich um die Präsentation zeitgenössischer internationaler Kunst im Raum der georgischen Hauptstadt Tiflis.

IRWIN besteht seit 1983. DÛsan Mandi‘c, Miran Mohar, Andrej Savski, Roman Uranjek und Borut Vogelnik sind die ultimativen Botschafter des NSK Kunst Kollektivs (Neue slowenische Kunst). Sie arbeiten als eine ‘Organisation zwischen Ideologie und Kunst’ und setzen ihre radikale Strategie der Appropriation von Symbolen staatlicher Ideologien ein, um ein komplexes Werk, das sie Retro-Avantgarde nennen, zu bilden und zu erweitern.

Die Fotografie, die in Harmannsdorf gezeigt wird, verbindet die von IRWIN in verschiedenen künstlerischen Medien gestellte Frage "Was ist Kunst?" mit einem modernen Staatswesen auf einer überraschenden, kaum vorstellbaren Ebene: reale Soldaten der georgischen Nationalarmee treten in ihren Uniformen an, um auf einem Rasen vor der Kulisse von Tiflis diesen Satz als Artefakt zu formen.

IRWIN – und hier läßt sich über mehr als ein Jahrhundert hinweg ein gemeinsames Anliegen von politisch engagierten Künstlern und der Nobelpreisträgerin Bertha von Suttner ausmachen – geht es um eine Verrückung in der Zeit und um neue, veränderte Positionen in der Gesellschaft.
(Brigitte Huck)