INVENTOUR 2020
Lunz am See - Wahlfreiheit?
Sichtbarmachen der historischen Verantwortung
Florian Pumhösl, Mahnmal

Längere Zeit stand von Florian Pumhösls Mahnmal vorerst einmal nur eine neue Mauer in der Wiese. Direkt gegenüber dem WasserCluster Lunz, am Beginn des Spazierweges rund um den Lunzer See irritierte die Mauer, die so unvermittelt aus der grünen Landschaft herausleuchtete. Was ist das für eine Mauer in der Wiese?
Die allgemeine Irritation in der Gemeinde führt zu einem sehr interessanten Gespräch Ende Juni. Verschiedene GesprächsteilnehmerInnen erzählen über ihren „roten Faden“ – von den ersten Beschäftigungen mit der Geschichte des Ortes als Wehrertüchtigungslager während der NS-Zeit bis zur Errichtung des Mahnmals in diesem Sommer. Das Mahnmal geht zurück auf eine Initiative des WasserCluster Lunz, gemeinsam mit der Gemeinde Lunz, unterstützt durch Kunst im öffentlichen Raum Niederösterreich. Vorweg war ein Historikerbericht zu den Vorkommnissen zu Kriegsende in Lunz wurde in Auftrag gegeben worden. Im November wird sich eine Klasse der Neuen Mittelschule Lunz in einem Workshop mit den Hintergründen des Mahnmals, Geschichtsforschung und der Verifizierung von Fakten beschäftigen.


Wann: 27. Juni, 18. Juli und Anfang November 2020
Wo: Lunz am See
Wer: Isabell Bickel, Wolfgang Fehrerberger, Thomas Hein, Johannes Kammerstätter, Christina Nägele, Christian Rabl, Johanna Reiner, Selina Strietzel, Verein Zwischenräume, Akademie geht in die Schule – Akademie der bildenden Künste Wien.
Was: Gespräch, Infopoint und Workshop



„Dieses Zeichen hier steht an diesem Ort allein, aber es steht in Österreich nicht allein und es steht in Europa nicht allein. Das heißt: Wir sind verpflichtet zu einer Gedenkkultur die ein bestimmtes Niveau hat, was die Vergangenheit betrifft, die künstlerische Darstellung und auch die politische Absicht heute. Und insofern kann dieses Zeichen eigentlich überall stehen. Aber es hat einen historischen Grund warum es ausgerechnet hier steht. Es steht hier als ein europäisches Zeichen.“ Johannes Kammerstätter (Historiker)

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