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Fokus 1: IM PARK – Tulln, Grafenegg und St. Pölten
Dieser erste von vier Schwerpunkten bietet einen Streifzug zu Projekten in der kultivierten Natur und zeigt fünf Kunstwerke aus dem Schloßpark Grafenegg und der Landesgartenschau DIE GARTEN TULLN . Ausgehend von Geschichte, Struktur und Kontext dieser spezifischen Orte öffnen sie den Raum für allgemeingültige Fragestellungen. Als Gegenstück dazu zeigt die sechste Arbeit von Lois Weinberger beim Museum Niederösterreich, auf dem Gelände des Regierungsviertels in St. Pölten den Versuch, der ungezähmten Natur einen Raum zur Rückeroberung zu geben.


* Die gekennzeichneten Arbeiten wurden bereits abgebaut.


Little Warsaw, Balance Capsule, Schlosspark Grafenegg, 2008


Mit der Skulptur BALANCE CAPSULE untersucht das ungarische Künstlerduo die Funktion des Schlossparks Grafenegg. Eine gelbe, aus Westberlin stammende Telefonzelle steht auf einer weißen Pyramide. Der Titel der Arbeit verweist auf Zusammenhänge zwischen internationaler Diplomatie, Modernismus, Raumfahrt und Telekommunikation. (…)


Marjetica Potrč, Drinking Water, Schlosspark Grafenegg, 2009-2017*


DRINKING WATER ist der Titel des Skulpturensembles, das auch als Rastplatz nutzbar war. Ein Trinkwasserbrunnen wurde von Regenwasser gespeist, das in Erdschichten gekühlt und gereinigt wurde. Die Energie für die Wasserreinigung erzeugte eine Fotovoltaik-Anlage als Referenz auf den Energiekreislauf der Bäume des Parks. (…)


Ines Doujak, Daphne, Tulln, 2008


DAPHNE heißt die Skulptur, die, rauchend in einem Teich hinter dem Besucherzentrum sitzend, provokant das Bild einer selbstbewussten Frau vertritt. Ausgerüstet mit einem Netz ist sie im Gegensatz zur Geschichte nicht die Gejagte sondern die Jägerin. (…)


Norman Nils, From Gasoline to Sugar Beet, Tulln 2008


Die Installation des britischen Künstlers verweist auf die weltweite Krise der Energiegewinnung. Etliche Wegweiser mit Aufschriften wie Atomkraft, Iran, Wasserstoff, Brasilien, Arabische Emirate oder Erdwärme wurden an verschiedenen Wegkreuzungen installiert. (…)


Catrin Bolt, Schlossparklandschaftsgestaltungselementvariationstechnikgebrauchsmaterialformenschauspielautoparkfilm, Schlosspark Grafenegg, 2008-2018*


Catrin Bolt verwendete den Park als Kulisse für einen Film, in dem sie die Schlusssequenz aus einem Science-Fiction-Klassiker ohne Personen nachstellt. Lediglich ein Auto fährt langsam über die Parkwege und begegnet surreal präsentierten Objekten. Kulisse und Requisiten werden selbst zur Erzählung. (…)


Lois Weinberger, Projekt beim Museum Niederösterreich, St. Pölten, 2002


Im Skulpturen- und Naturgarten des Museum Niederösterreich hat Lois Weinberger ein Ruderal angelegt. "Der Raum, welcher als Ruderal-Garten gedacht ist, wird mit farbigen Plastikkübeln – Leergebinde dicht an dicht - vollgestellt. Die Behälter werden mit Erde / dem pannonischen Raum entsprechend / gefüllt. Die Bepflanzung erfolgt durch den Wind / die Vögel / durch die in der Erde befindlichen Samen. Mit der Zeit – als integraler Bestandteil der Zeit gesehen – werden sich die Kübel als Behälter auflösen und sich nur mehr als bunte Farbsplitter auf der geschlossenen – verwachsenen – Fläche zeigen." (Lois Weinberger) (…)