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BYE BYE BAKCHICH SYSTEME, Arslane Bestaoui, Arrêt à la Corruption, Sousse 2014
© Arslane Bestaoui
Arselane Bestaoui

BYE BYE BAKCHICH SYSTEME
Arrêt à la Corruption, Sousse , 2014

Zu Beginn des Projekts Bye Bye Bakchich Système hatte ich keine präzise Idee für meine Installation. Ich beschloss, eine Recherche durchzuführen und mich mit den Bewohner_innen von Sousse darüber zu unterhalten, wie das Leben in ihrer Stadt so sei. Ich hatte gemerkt, dass jene Menschen, die in sozio-ökonomisch benachteiligten Stadtvierteln leben, am stärksten von der Korruption betroffen sind. Deshalb platzierte ich meine Installation genau dort.
Ich installierte eine temporäre Bushaltestelle, die ich Arrêt à la Corruption (BusHaltestelle der Korruption) nannte. Ziel war es, einen Hilferuf und einen Aufstand der Personen, die vom System der Korruption betroffen sind, zu kommunizieren. Die Menschen waren neugierig und irritiert von meiner Arbeit und nahmen zunächst an, es handle sich um einen Kiosk. Ich lud sie ein und versuchte ihnen meine Arbeit zu erklären, eine Diskussion zu initiieren und sie zu fragen, wie man die Korruption stoppen kann. Am Ende gab ich ihnen eine Tafel mit der Aufschrift „Zukunft ohne Korruption“ in die Hand und portraitierte sie so mit einer Sofortbildkamera.
Meine Idee war es, ein Maximum an Menschen mit diesem Projekt zu erreichen und mit dem Portrait eine Erinnerung zu schaffen, die sich in ihrem Unterbewussten festmacht.
Korruption ist eine alltägliche Gepflogenheit geworden, von der viele Menschen profitieren und die sich wie ein Virus in der Gesellschaft verbreitet. Die Ärmsten, die dafür bezahlen, zerbrechen an ihr. Nur wenn sich jede_r von uns daran beteiligt, dem Übel ein Ende zu setzen, ist eine ZUKUNFT OHNE KORRUPTION in Aussicht.