Gespräche zur Kunst im öffentlichen Raum
Die Kuratorinnen Hildegund Amanshauser , Barbara Holub und Manuela Ammer wurden von Kunst im öffentlichen Raum Niederösterreich eingeladen, je einen Gesprächsabend zu dem umfangreichen Themenkomplex "Kunst im öffentlichen Raum" zu gestalten. Den jeweiligen Erfahrungs- und Wirkungshintergründen entsprechend, fanden drei sehr unterschiedliche Diskussionsrunden statt. Als TeilnehmerInnen waren KünstlerInnen, KuratorInnen, KunstkritikerInnen u. a. geladen, um unterschiedlichste Blickwinkel einzubeziehen. In Kooperation mit der FH St. Pölten konnten zwei der Gesprächsabende dokumentiert werden.

Image
Diskussionsabend, Foto © esel
Kunst und Öffentlichkeit - Öffentliche Kunst im Spannungsfeld von Gestaltung, Marketing und gesellschaftlicher Auseinandersetzung
Dieser von Hildegund Amanshauser kuratierte Diskussionsabend holte Beteiligte und BeobachterInnen von drei Projekten, zwei realisierten und einem in Planung befindlichen zu einem Gespräch, das die unterschiedlichen Vorstellungen, Bedürfnisse und Erwartungen an die Kunst aus der Sicht der AuftraggeberInnen, der KünstlerInnen, kritischer ExpertInnen und der derzeitigen Jury für Kunst im öffentlichen Raum Niederösterreich besprach.

Der von Barbara Holub kuratierte Gesprächsabend Für wen, warum und wie weiter? - Die Rolle von Kunst im Kontext urbaner Entwicklungen zwischen Freiraum und Abhängigkeit. ging u. a. folgenden Fragen nach: Welche Rolle kommt neu gegründeten Kunstinstitutionen in Bezug auf den urbanen Raum und regionale Entwicklungen zu? Wie können innovative, urbanistische und künstlerische Praktiken Eingang in längerfristige Planungen finden und den von vorwiegend von Neoliberalismus dominierten Prozessen entgegenwirken?

Der von Manuela Ammer konzipierte Gesprächsabend When Feminist Art Went Public ging von den späten 1960er aus, in denen es zu einer zunehmenden Politisierung der Kunst kam. Insbesondere die feministische Kunst jener Zeit zeugt von einer erhöhten Sensibilität gegenüber den Machtstrukturen, die dem öffentlichem Raum eingeschrieben sind. Die geladenen Künstlerinnen Mary Kelly und Sanja Iveković nahmen das Verhältnis von Körper und Blick, von Bewegungsfreiheit und Kontrolle, von Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit seit den 1970er Jahren sowohl in ihrer künstlerischen wie in ihrer aktivistischen Praxis explizit in den Blick und präsentierten entsprechende Arbeiten.