WIENER SPACES KONFERENZ 2014
KünstlerInnen als AktivistInnen im öffentlichen Raum: Armenien, Georgien, Moldawien und Ukraine

Moderation: Angelika Fitz

Das SPACES Projekt wird finanziert von der Europäischen Union im Rahmen des Eastern Partnership Culture Programme

Donnerstag, 30. Oktober 2014: Art shaping the city / Kunst gestaltet die Stadt

14:30 – 15:30
Willkommen bei SPACES!

Einführung Heidi Dumreicher, Oikodrom, Wien und Nini Palavandishvili, GeoAIR, Tiflis. Kurzfilme aus dem SPACES WEB TV (Vahe Budumyan, Ina Ivanceanu, Tatia Skhirtladze)

Der Raum-Zeit-Kontext, der die urbane Partizipation verstärkt und einen öffentlichen Raum hervorbringen kann: Ein transdisziplinärer Ansatz eröffnet die Tagung und erläutert die Rahmenbedingungen des SPACES-Projekts. Wie können sich Stadtbewohner und Stadtbewohnerinnen sowie Kunstschaffende das Recht auf ihre Stadt in die Tat umsetzen? Überlegungen zu den Auswirkungen von künstlerischen Interventionen in sich verändernden Gesellschaften, und zur Wahrnehmung des öffentlichen Raums als einem Ort für demokratische Partizipation.

15:30 – 17:30
Panel 1: Public art and activism in Eastern Central Europe - Thoughts on artivism in Armenia, Georgia, Moldova and Ukraine / Kunst im öffentlichen Raum und Aktivismus in Armenien, Georgien, Moldawien und Ukraine – Überlegungen zu Kunstaktivismus („artivism“)
Begleitet von der SPACES-Karawane, entwickelte das Projekt eine Plattform für Reflexionen, Diskussionen und Partizipation, auf der Kunstschaffende, WissenschaftlerInnen und StadtbewohnerInnen miteinander interagieren konnten und können. Um deutlich zu machen, was durch „artivism“ (Kunstaktivismus) erreicht werden kann, gibt dieses Panel einen Einblick in die Hintergründe und die Auswirkungen der künstlerischen Interventionen, die im SPACES-Projekt erfolgt sind. Die SPACES - Kuratorinnen und Kuratoren teilen ihre Erfahrungen zu Kunst im öffentlichen Raum mit den KonferenzteilnehmerInnen. Das Panel stellt unter anderem die Frage, welchen Herausforderungen sich eine solche Kunst im post-sowjetischen Kontext stellen muss. Außerdem wird die Rolle der historischen und kulturellen Vielfalt in der SPACES Region für die erfolgreiche Umsetzung des Projekts diskutiert.
Kateryna Botanova, Zentrum für zeitgenössische Kunst, Kiew: Architecture of Common
Vladmir Us, Oberliht Association, Chişinău: Chişinău Civic Centre
Taguhi Torosyan, Utopiana.am, Jerewan: Public Talks
Sophia Lapiashvili, GeoAIR, Tiflis: undergo. the parallels

Respondents: Tihomir Videman, SKuOR - Interdisziplinäres Zentrum für Stadtkultur und öffentlicher Raum, Technische Universität Wien; Torange Khonsari, Public Works, London; Markian Prokopovych, Institut für Osteuropäische Geschichte, Universität Wien.

Dieses Panel wird in Zusammenarbeit mit dem Kolloquim "Stadt gestalten" unter der Leitung von Brigitta Schmidt-Lauber am Institut für Europäische Ethnologie der Universität Wien organisiert.

18:00
Filmvorführung „The Plundering“ – ein Film von Oliver Ressler

Die Dokumentarfilme des österreichischen Filmemachers Oliver Ressler beschäftigen sich eingehend mit Wirtschaft, Demokratie, sozialem Widerstand und alternativem zivilem Ungehorsam. In „The Plundering“ erzählt der Künstler die Geschichte der aggressiven Privatisierung von öffentlichem Eigentum in Georgien, wobei er ausdrucksstarke Bilder mit Interviews kombiniert.

„Man kann von der ‚Plünderung‘ Georgiens reden. Öffentliches Eigentum, das den gemeinsamen Bedürfnissen der Gesellschaft dienen sollte, wurde zu Eigentum Einzelner. Wäre das Projekt erfolgreich gewesen, könnten die BürgerInnen ihren Park jetzt nicht mehr nutzen.“ – Mikheil Svanidze, „The Plundering“

Es dürfte kaum überraschen, dass nur wenige Georgier von der Umsetzung einer radikalen freien Marktwirtschaft profitiert haben, während die einfachen BürgerInnen mit Instabilität und Prekarisierung konfrontiert sind. Georgien belegt heute den neunten Rang auf der „Ease of Doing Business”-Rangliste der World Bank, auf der die Wirtschaftsfreundlichkeit von 185 Staaten verglichen wird, gleichzeitig findet ein Ausverkauf öffentlichen Eigentums statt.

Diskussion mit dem Filmemacher und dem Panel.