© Haruko Maeda
© Sabine Jelinek
Zur Ausstellung:
In den Räumen des Schüttkastens, des Glashauses und des Parks wandeln die BesucherInnen durch unterschiedliche Szenarien des "Heranreifens", zwischen jugendlichen Sehnsüchten und Ängsten, Momenten der Irritation und der Geborgenheit sowie auf Wegen der Bildung.

Im Park des weitläufigen Areals werden die BesucherInnen von der auf einem Billboard affichierten Skizze von Karo Szmit empfangen. Das abgebildete Diagramm gibt aber nur scheinbar klare Richtungsanweisungen.

In den Bildern von Petra Braun und Christina Hainschwang, Dietmar Brehm und Haruko Maeda wird der Bedeutung von Styling, Repräsentation und Inszenierung für die Entwicklung von Identität nachgespürt. Clemens Denk ergänzt den mit "Idole" betitelten Raum mit Hommagen an seine persönlichen Heroen der Kunstgeschichte. Andrea Lüth wirft mit skizzenhaften Blättern einen ironischen Blick auf die Kunstwelt.

Unter dem Titel "die unheimlich realen Szenen" halten Armin Haller, Jakob Lechner, Marcin Maciejowski, Max Müller und Katrin Plavcak in ihren Gemälden Momente der Begierde, des Sehens, der Bedrohung fest. Die Arbeiten geben einen Blick auf den Körper und seine Verlorenheit wider.

In den zwei "unstabilen Räumen" führt ein Objekt von Bernd Oppl sowie das Video von Paul Horn und Harald Hund die Ambivalenz erlebter Räume vor. Auch die Fotoarbeiten von Conny Habbel und die Collagen von Ursula Hübner drehen sich um die Auflösung der Geborgenheit von Räumen in einem metaphorischen Sinn.

Ein Teil der Ausstellung lenkt den Blick auf die klassischen Formen des Kunstunterrichts wie Stillleben (Sabine Jelinek), Aktzeichnen (Stephanie Aigner) und Fingerübungen (Eva Marschiks), ergänzt durch ein dysfunktionales Objekt von Johanna Serdinschek, das an Turngeräte erinnern. Julia Hinterbergers farbvolle Malerei scheint der Atmosphäre eines Mädchenzimmers entsprungen zu sein. Elisabeth Neuwirth komponiert fragile Porträts. Ein Schulheft und Orangenschalen werden zum Kosmos von Vanja Krajnc, Stephanie Mold verliert sich in phantastischen Motiven, die biographische Spuren auch im örtlichen Sinn verfolgen.

Das Video "Die Erde wird der schönste Platz im All" der deutschen Band "Mutter" von Max Müller dreht sich um den Wunsch, nach dem perfekten Leben und das Wissen, dass es dieses nicht gibt. In der Videoarbeit von Andreas Karner tanzt eine Maus zu der Musik von Chrono Popp und fantasiert über Hysterie und Eleganz, während in dem Film von Sasha Pirker Bild- und Tonspur auseinanderdifferenziert werden.

Im Glashaus inszeniert Bernhard Weber einen beängstigenden Kosmos rund um Größenwahn in Anlehnung an die fiktive Figur des Kreuzritters Asperger. In einem weiteren Raum verarbeitet Anne Schneiders Momente psychodynamischer Konstellationen in einer Skulptur.