Foto: Wolfgang Woessner
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britschgi/eberle/reissner/stickney


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harmomnemonics



COUNTERPOINTS II. Kunst im Park 2018
Temporäre Kunstprojekte im Schlosspark Grafenegg

Edith Dekyndt, Ines Doujak und
eine Klangskulptur von Britschgi/Eberle/Reissner/Stickney

Mai bis Oktober 2018

Im Sommer 2018 fand im Schlosspark Grafenegg zum zweiten Mal COUNTERPOINTS. Kunst im Park statt. Temporäre Installationen der Künstlerinnen Edith Dekyndt und Ines Doujak bildeten Kontrapunkte zur Parkanlage mit Schloss, Auditorium und der Freilichtbühne. Die Künstlerinnen griffen Fragmente des Ortes, dessen Funktion oder Geschichte auf und erweiterten das historische Bezugsfeld des 300 Jahre alten englischen Gartens um globale Diskurse der Gegenwart. Die für den Ort konzipierte Klangskulptur Harmomnemonics der Formation Britschgi/Eberle/Reissner/Stickney wurde am 27. Mai 2018 im Schlosspark aufgeführt.

Britschgi/Eberle/Reissner/Stickney
Harmomnemonics

Harmomnemonics wurde von Roman Britschgi in Zusammenarbeit mit Christian Eberle, Jörg Reissner und Pamelia Stickney für COUNTERPOINTS II entwickelt und am 27. Mai 2018 im Schlosspark als ephemere Klangskulptur aufgeführt. Der Titel setzt sich aus „Mnemonic“ (vom griechischen Wort für „Gedächtnis“ abgeleiteter englischer Begriff für „Gedächtnisstütze“) und dem Begriff der Harmonie im Sinne der symmetrischen Verbindung von Tönen zusammen.

Vor dem Hintergrund des im Stil der englischen Schlössergotik im 19. Jahrhundert um- und ausgebauten Schlosses und dem romantischen Landschaftsgarten collagierten und konstruierten die MusikerInnen, schichteten, schachtelten und erweiterten musikalische Strukturen mit Kontrabass, Drums und Glockenspiel, Gitarre und Sequenzer sowie Theremin und Cello. Durch den Einsatz von Pattern (harmonisch oder rhythmisch wiederkehrende Strukturen), Loops (unverändert wiederholte Sequenzen) und Samples (Weiterentwicklungen von vorhandenen musikalischen Sequenzen) legten sie Schichten musikalischer Phänomene frei und reflektierten deren strukturelle Bedingungen. Mit zentralen Motiven elektronisch beginnend, wurden transformative Prozesse in Gang gesetzt, die sich durch den Einsatz von akustischen Instrumenten weiterentwickelten.

Harmomnemonics war eine auf interaktiven Prozessen basierende musikalische Untersuchung von Strukturen und Wiederholung, von Gleichklang und ständiger Veränderung, die den Eklektizismus der Architektur des 19. Jahrhunderts zum Ausgangspunkt nahm. Als diese setze sie Kontrapunkte von skulpturaler Qualität innerhalb der eigenen Komposition genauso wie zur Schlossanlage und zu den Kunstprojekten im Park.
(Cornelia Offergeld)

Komposition: R. Britschgi, F. Chopin, J. Reissner, T. Seher, P. Stickney
Roman Britschgi (CH): Kontrabass
Christian Eberle (A): Drums und Glockenspiel
Jörg Reissner (I): Gitarre und Sequenzer
Pamelia Stickney (USA): Theremin und Cello