IN THIS TOGETHER
Temporäre Interventionen in St. Pölten, Dauer: 14. November 2020 bis Mai 2022
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© IN THIS TOGETHER, St. Pölten 2020
von oben nach unten: Aldo Gianotti, Festspielhaus, Klangturm; Borjana Ventzislavova, Landtagsschiff; Aldo Gianotti, Plakat, Borjana Ventzislavova, Rathaus, Aldo Gianotti, Cinema Paradiso, Borjana Ventzislavova, Hauptbahnhof, Fotos: Michael Strasser


ALDO GIANNOTTI, BORJANA VENTZISLAVOVA

Standorte der Interventionen
Aldo Giannotti
Cinema Paradiso, Rathausplatz 13
Festspielhaus, Kulturbezirk 2 (bis 31. August 2021)
Klangturm, Kulturbezirk 2
Poster und Taschen zur freien Entnahme im Cinema Paradiso und im Festspielhaus
Während dem Lockdown liegen diese im Marketing Büro im Rathaus auf.

Borjana Ventzislavova
Hauptbahnhof, Bahnhofsplatz 1
Rathaus, Rathausplatz 1
Landtagsschiff, Landhausplatz 1b

25 Jahre Österreich in der EU: Aus diesem Anlass hat die Gegenwartskunst-Initiative
art hoc projects zwei in verschiedenen europäischen Ländern geborene und seit vielen Jahren in Österreich lebende Künstler*innen, Aldo Giannotti und Borjana Ventzislavova, eingeladen, ihre Fragen, Perspektiven und Hoffnungen an und für Europa mit der Öffentlichkeit zu teilen. Sieben temporäre Interventionen, die Stadtzentrum und Regierungsviertel miteinander verknüpfen, sind daraus entstanden, die für ein Jahr im öffentlichen Raum von St. Pölten zu sehen sind.

Europäisches Miteinander
Unter dem Titel IN THIS TOGETHER präsentieren Borjana Ventzislavova und Aldo Giannotti mehrere Interventionen in St. Pölten. Große Neon-Schriftzüge und zeichnerische Interventionen an zentralen Gebäuden der Innenstadt und im Regierungsviertel formulieren die Frage nach einem Europa der Solidarität, die sich gerade im Jahr 2020 dringlicher als je zuvor stellt. Die Arbeiten suchen den Dialog mit den Bürger*innen und laden ein, über eine europäische Identität und die Möglichkeiten eines Miteinanders jetzt und in Zukunft nachzudenken.

Aldo Giannotti zeichnet Europa in der Krise
Für IN THIS TOGETHER hat der Künstler eine Reihe von Zeichnungen produziert, die großflächig auf Gebäude-Fassaden und animiert auf Flat-Screens erscheinen, als auch auf Postern und Taschen wiederzufinden sind, die im Cinema Paradiso und im Festspielhaus zur freien Entnahme aufliegen. Giannotti kommentiert über seine Zeichnungen pointiert die europäische Identität in Krisenzeiten. In einem Cross-Over aus Kunst- und Sozialkritik bedient er sich einer minimalistischen, oft humorvollen Darstellungsform, um „verschobene“, mitunter „ver-rückte“ politische und gesellschaftliche Zustände zu visualisieren und zu greifbar zu machen.
„In meiner künstlerischen Praxis spielt die Zeichnung eine zentrale Rolle (…) Die Zeichnung hilft mir, meine Idee zu Papier zu bringen und eine Pointe zu formulieren, die die Form eines Statements, einer Frage oder eines Witzes annehmen kann. Während meine Arbeit oftmals ortspezifisch ist, thematisiert sie bei diesem Projekt auch spezifisch die Zeit, in der sie entstanden ist. Ich übe sozusagen eine kommentarhafte Kritik an der Identität und der Verantwortung Europas in Krisen-Zeiten. Die Interventionen sind gewissermaßen Reflexionen des Status Quo und der Zukunft der Europäischen Union. Mit meinen minimalistischen Schwarz-Weiß-Zeichnungen setze ich mich mit komplexen Themen auseinander, wie etwa die Rolle des Individuums als Bürger der EU, und eröffne ironische Perspektiven, aber auch einen Anstoß, die Europäische Union neu zu denken.“ (Aldo Giannotti)

Borjana Ventzislavova hinterfragt eine europäische Identität
Die Künstlerin platziert großformatige Neon-Schriftzüge auf den Dächern und Fassaden von drei zentralen Gebäuden der Stadt: dem Bahnhof, dem Rathaus und dem Landtagsschiff. Die Lichtinstallationen sind inhaltlich mit der Funktion der Orte, wo sie montiert sind, fest verbunden – so thematisiert der Schriftzug „Ihr Name ist Europa. Sie kam über das Meer“ den Transitraum Bahnhof als einen Kristallisationspunkt der Migration. Ventzislavovas Interventionen evozieren Fragen einer europäischen Identität und führen gleichzeitig vor Augen, dass es kein einfaches Unterfangen ist, Antworten zu finden. Durch die von der Handschrift inspirierten Schriftbilder und die Offenheit ihrer Fragen und Feststellungen wird die Stadtlandschaft mit „Textschwingung“ aufgeladen und erhält so einen poetischen Charakter.
„Das Friedensprojekt Europa (...) ist sowie auch die ganze Welt, in eine tiefe Krise geraten. Der aktuelle Pandemie-Zustand stellt die Europäische Union zunehmend in Frage. Meine Licht-Installationen im öffentlichen Raum beschäftigen sich mit Grundfragen unserer Gemeinschaft und deuten auf ein ernstzunehmendes Umdenken hin. Es liegt in unseren Händen, ob wir uns für die Demokratie in Europa einsetzen oder sie zerfallen lassen werden. Solidarität innerhalb der EU und gegenüber Nicht-EU Bürger*innen, Transparenz, Egalität, ein soziales, offenes und internationales Europa, sind nur einige der Gedanken, die mich bei den Überlegungen für dieses Projekt begleitet haben. Es ist Zeit uns die Frage zu stellen, in was für einer Welt wir leben wollen - in dieser kann Europa hoffentlich noch der sprichwörtliche Leuchtturm werden. Let’s all participate in this, it’s about us.“ (Borjana Ventzislavova)

Kuratorin: Lisa Ortner-Kreil / Produktionsleitung: Barbara Horvath

Ein Projekt von art hoc projects.

Das Projekt wurde vom Land Niederösterreich, der Stadt St. Pölten sowie weiteren privaten Sponsoren/Partner*innen gefördert.