Ornamentfragment
Maria Hahnenkamp & Willi Frötschl

Ausstellungsreihe
Alltagskultur und Gegenwartskunst im museumORTH
kuratiert von Hilde Fuchs
21. Mai bis 1. November 2011

Maria Hahnenkamp & Willi Frötscher präsentieren im museumORTH eine Dokumentation des Entstehungsprozesses ihrer Arbeit "Ornamentfragment", die sie im Jahr 2000 in der Kulturlandschaft Paasdorf realisiert haben.

Im Fokus der Einladung von Maria Hahnenkamp steht ihre Beschäftigung mit dem floralen Ornament als architektonisches Gestaltungselement, das einst auch das Bild des Schlosses in Form von Terrakottabauteilen prägte. In der Renaissance wurde die wilde Natur integraler Bestandteil von Gartenanlagen (sogenannte "Lustgärten"), die in drei Kapitel gegliedert waren: die wilde Natur, die kultivierte Natur und die vom Menschen geschaffene künstliche Natur. Im "Ornamentfragment" werden alle drei Kapitel in erfrischender Weise lesbar. (Hilde Fuchs, Kuratorin)

Eine Fotodokumentation führt durch die einzelnen Prozesse der Herstellung bis zur realisierten Arbeit, die am Beginn der "Kulturlandschaft Paasdorf" in unmittelbarer Nähe eines Bildstockes platziert ist. In einer terrassenförmigen Betonfläche, in der die Lineatur eines Ornamentfragmentes ausgespart ist, setzt sich die umgebende Natur fort und wächst in die Betonplatte hinein. Die tradierte Spur (das Ornament stammt aus einem Vorlagenbuch von 1860) verweist auf den Zivilisationsprozess, im speziellen auf die Kultivierung der Natur.

Ergänzend zur Paasdorf-Dokumentation sind auch einige künstlerische Arbeiten von Maria Hahnenkamp präsentiert, wie z.B. Fotoarbeiten aus der Serie "Cut-Out" (2007), sowie das Video „V3/05“ (2005). "…Hahnenkamp wendet sich in ihrer Kunst der Rolle der Frau in patriarchalen Gesellschaften und den darin entwickelten und überlieferten Bildern der Weiblichkeit zu. Das Ornamentale als tradiertes Motiv der Festlichkeit, des Schmückens und als Synonym für eine männlich definierte Weiblichkeit spielt in ihrer künstlerischen Arbeit eine zentrale Rolle." (Rainer Fuchs).