FELDARBEIT
Lois Weinberger

Ausstellungsreihe
Alltagskultur und Gegenwartskunst im museumORTH
kuratiert von Hilde Fuchs
14. Juli bis 1. November 2014

Bereits zum fünften Mal lud das museumORTH in Kooperation mit Kunst im öffentlichen Raum
Niederösterreich KünstlerInnen ein, die am Schnittpunkt von öffentlichem Raum und Ausstellungsraum arbeiten. 2014 bildeten die kartographischen Sprachbilder von Lois Weinberger das Zentrum der Präsentation.

Lois Weinberger realisiert seit den 1970er Jahren Arbeiten, die sich mit dem Natur- und Zivilisationsraum auseinandersetzen. Ruderal-Pflanzen, im allgemeinen Sprachgebrauch meist als Unkraut bezeichnet, sind Ausgangs- und Orientierungspunkt für Notizen, Zeichnungen, Fotos, Objekte, Texte, Filme, für sichtbare und unsichtbare Pflanzentransfers im urbanen Raum wie auch im Landschaftsgebiet. Mit dem Blick auf Randzonen gerichtet und gleichzeitig einem kritischen Umgang mit Hierarchien unterschiedlichster Art eröffnen seine Arbeiten ein anziehendes Spannungsfeld zwischen Poesie und Politik. Er hat mit seiner Arbeit die neue Debatte zu Kunst und Natur von den frühen 1990er-Jahren bis heute maßgeblich mitbestimmt.

Ein großes kartographischen Sprachbild, Zeichnungen, Notizen und Fundstücke von den Wanderungen zeigen im Turmzimmer des Schloss Orth ein neues Bild der umgebenden Donauauen; wie die Pflanzen als „Naturpartisanen“ die Grenzen zwischen urbanen und ruralen Zonen unterlaufen, konfrontieren die Arbeiten von Lois Weinberger die BetrachterInnen mit ungewohnten Standpunkten und komplexen Beziehungsgeflechten.