© Remigio Gazzari
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ERINNERUNG.EREIGNIS.KUNST. Geschichte und Gedenkkultur in Erlauf seit 1945.

Die drei Ausstellungsschwerpunkte ERINNERUNG, EREIGNIS und KUNST bieten anhand von Fotos, Dokumenten, Audio- und Videomaterial neue Einblicke in die spezielle Geschichte des Ortes.

Der Ausstellungsteil ERINNERUNG widmet sich der Entstehung und der Entwicklung der Gedenkkultur in Erlauf. Dabei wird gezeigt, wie die Erzählung über das vergessene historische Ereignis in den 1960er Jahren nach Erlauf zurück gelangte und welche verschiedenen Rituale des Erinnerns im Laufe der folgenden Jahrzehnte entwickelt und begangen wurden.

Das EREIGNIS selbst bildet den Mittelpunkt der Ausstellung. Fotos und historische Quellen dokumentieren das Treffen am 8. Mai, thematisieren jedoch auch historische Hintergründe der Region zu Kriegszeiten: die Wege der Alliierten nach Erlauf, die Enteignung und Vertreibung jüdischer Familien, oder den Alltag unter sowjetischer Besatzung.

Der Ausstellungsteil KUNST dokumentiert die Realisierung und Wirkung der in Erlauf entstandenen Kunstprojekte im öffentlichen Raum. Die Umsetzung des Friedensdenkmals von Jenny Holzer und Oleg Komov auf dem Marktplatz in Erlauf 1995, 50 Jahre nach Kriegsende, bildet den Beginn einer neuen und anderen Form der künstlerischen Auseinandersetzung mit der Vergangenheit.Diese wurde mit den temporären Kunstprojekten im Rahmen von "Erlauf erinnert sich." in den Jahren 2000 und 2002 fortgesetzt. Die KünstlerInnen beschäftigten sich unter der kuratorischen Leitung von Hedwig Saxenhuber nicht nur mit gegenwärtigen und vergangenen gesellschaftlichen Umständen sondern nahmen in ihren Arbeiten auch Bezug auf die Geschichte und Erinnerungskultur in Erlauf. Zum 60jährigen Jubiläum 2005 vereinte der Komponist Konrad Rennert mit seinem konzertanten Harmonieexperiment "AMF – Allied Musical Forces – Erlauf. Ein Konzert für den Frieden" in Zusammenarbeit mit der Erlaufer Bevölkerung und der Musikerin Katharina Wurglits traditionelle mit experimenteller Musik innerhalb eines Werks. Begleitet wurde das Projekt von der Filmemacherin Ulrike Schweiger, dokumentiert in dem 60-minütigen Dokumentarfilm mit dem sprechenden Titel "Die Ohren wachsen".