zbyněk baladrán, bertha von suttner revisited
zbyněk baladrán, bertha von suttner revisited
 

zbyněk baladrán


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bertha von suttner revisited



Mit Jiri Kovanda, der am Eröffnungsabend eine Performance inszenierte, und Zbyněk Baladrán nahmen auch zwei Künstler aus Prag, der Geburtsstadt Bertha von Suttners, deren Mädchenname Kinsky war, am Projekt teil. Im Auftrag von Kovanda führte Katarina Uhlirová eine versteckte Schminkaktion in den Toiletten durch, die durch minimalistische Geste und Assoziationen zu Gendertausch der Erwartungshaltung der BesucherInnen zuwiderlief. Mit "Archive Building" von 2008 erschuf Zbyněk Baladrán ein linguistisches System, das als Projektion in der Orangerie gezeigt wurde. Während eines dreimonatigen Aufenthalts in Warschau recherchierte Baladrán in Archiven nach politischen Slogans von Demonstrationen und Protestbewegungen von 1968 bis in die Gegenwart. So wurden 150 sehr unterschiedliche Slogans gesammelt, die manchmal diametral zu den übrigen, eine Debatte oder einen öffentlichen Diskurs bestimmenden stehen. Baladrán isolierte diese Begriffe, indem er sie einzeln auf Papier schrieb und wie Wäschestücke auf einem roten Faden zu einer versponnenen Installation befestigte. Er entwickelte durch die abstrakte Sprache ein System, das bildhaft und poetisch eine wissenschaftliche Arbeitsweise darstellt und durchaus auch geeignet ist, sich der Vergangenheit bewusst zu werden.