lois weinberger

<

RUDERAL SOCIETY gebiet II — spiegelfabrik gars am kamp

Lois Weinberger arbeitet an einem poetisch-politischen Netzwerk, welches den Blick auf Randzonen lenkt und Hierarchien unterschiedlicher Art in Frage stellt. Er versteht sich als Feldarbeiter und beginnt in den 1970er Jahren mit ethnopoetischen Arbeiten wie die "fragmentarische Bestandsaufnahme" seines Geburtsortes Stams, welche die Basis bilden für die seit Jahrzenten entwickelte künstlerische Auseinandersetzung mit dem Natur- und Zivilisationsraum. 1997 nimmt er mit einem weltweit beachteten Beitrag an der documenta X teil und hat damit maßgeblich den neuen Diskurs zu "Kunst und Natur" mitbestimmt. Von den städtischen Großprojekten, die er seit 2003 gemeinsam mit seiner Frau Franziska Weinberger entwickelt, über Kartografien bis zu den in den letzten Jahren entstandenen "Home Voodoos", sind Ruderal-Pflanzen, die alle Bereiche unserers Lebens tangieren, Ausgangs- und Orientierungspunkt für seine Notizen, Zeichnungen, Fotos, Objekte, Texte, Filme, für sichtbare und unsichtbare Pflanzentransfers im urbanen Raum wie auch im Landschafts-Gebiet. (Annelie Pohlen)

OBERE EBENE Gift- und Gemüsepflanzen / Tollkirsche neben Bohnen + Gutem Heinrich / Blechhaus Wegwarte Inhalt Marginalien / Fußabdrücke / Kunststoffbehälter mit Spiegelabfällen / Sockel für Moose / Text am Schadstoff-Absenkbecken

SCHOTTERFLÄCHE Pflanzen aus Extrem- bis Halbtrockenstandorten / u.a. Hauswurz / Hainburger Federnelke / Alant / Sockel mit Artefakten + Emailschild Papa Legba / weißer Plastiksessel

BÖSCHUNG + UNTERE EBENE (Überschwemmungsgebiet) Pflanzen teils in Töpfen zur Verwendung in externen Gebieten / Skulptur mit Stangenbohnen + Palette / Verrottungsquader / Emailschild Ruderal Society / Ruderalpflanzen

Kein Garten in dem die Stimmungen schon vorgegeben werden / sondern im Rahmen des Möglichen ein belassenes Gebiet / in dem es ein Bild zu entdekcen gilt / das unser ästhetisches Empfinden / auch unser Verhalten des uns umgebenden Gegenübers mitgeprägt hat.