brigitte kordina, natur-stück für das regierungsviertel st. pölten
brigitte kordina, natur-stück für das regierungsviertel st. pölten
brigitte kordina, natur-stück für das regierungsviertel st. pölten
brigitte kordina, natur-stück für das regierungsviertel st. pölten
brigitte kordina, natur-stück für das regierungsviertel st. pölten
 

brigitte kordina


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natur-stück für das regierungsviertel st. pölten



Hörst du das Gras wachsen?
Im Erdgeschoß des Hauses 1 im niederösterreichischen Regierungsviertel sprießt unverhofft eine handvoll Grasbüschel. Zart hat sich das Grün einen Weg durch das Grau der Steinplatten gebahnt.
Irritation macht sich breit. Spätestens beim zweiten Vorbeigehen schaut man näher hin und kann es einfach nicht glauben, dass es in einem Gebäude, in dem jeden Tag mehrere Putztrupps den Wunsch nach Sauberkeit und Sterilität erfüllen, der Natur gestattet wird, unkontrolliert zu wachsen, sich wieder Land zurückzuerobern.
Sieht man sich das Bodenstück nun genauer an, muss man feststellen, dass es sich um eine maßstabsgetreue Fotoaufnahme der Steinplatten handelt, in die am Computer die Grashalme montiert wurden.
Mit der Fotoinstallation Natur-Stück setzt Brigitte Kordina ihre Auseinandersetzung mit der philosophischen Frage nach „Existenz“ fort. Hier steht der Prozess des Wachsens im Vordergrund – und die Gewissheit, dass das Leben, die Lebendigkeit, wenn auch nicht sichtbar, so doch in allem um uns herum schlummert.
Ja, ich höre es wachsen. Und irgendwann wird es auch sprießen.
(Katrina Petter)