dorit margreiter, erlauf erinnert sich  (2)<br />
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dorit margreiter


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erlauf erinnert sich  (2)



Die 1200 Einwohner zählende Gemeinde Erlauf im Bezirk Melk verdankt einem jüdischen Emigranten aus Erlauf, dessen Familie 1938 von den Nationalsozialisten vertrieben und ermordet worden ist, die Kenntnis ihrer Teilhabe an der Weltgeschichte: Fast unbemerkt von den BewohnerInnen ereignete sich dort der historische Handschlag zwischen einem amerikanischen und einem sowjetischen General anlässlich der Kapitulation Nazi-Deutschlands am 8. Mai 1945.
Die Ausstellung "Erlauf erinnert sich … (2) - Monumente, Gegenmonumente und Nation" bezog sich auf die beiden vorhandenen Denkmäler vor Ort (das Jenny Holzer Mahnmal und das von Oleg Komov), auf den Ort selbst, auf die Zeit des 2. Weltkriegs und auf den Holocaust.

Ein "horizontales" Denkmal stand im Zentrum der Arbeit von Dorit Margreiter. Die Lage des Ortes an der Autobahn war der Ausgangspunkt für ihre Recherche. In Erlauf sind noch Fundamente der Trasse der ehemaligen Reichsautobahn erhalten. Zu diesem Monument der Moderne, das zum Gegenstand er Kunst erhoben wurde, fand Dorit Margreiter im Film von Hartmut Bitomsky mit dem Titel "Reichsautobahn" von 1986 interessante Quellen: "Bitomsky zeigt die Merkwürdigkeiten in der Bilderflut rund um ein Bauwerk, dessen Qualitäten eher im Mystischen als im Funktionalen lagen". Ursprünglich als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme des Dritten Reiches angelegt, als grandiose Erfindung der Architektur – des Tiefbaus – gepriesen und auch heute noch oft als "positive Leistung der Nazis" affirmiert, stellte Margreiter die Autobahn als Objekt kultureller Zuschreibungen aus.

Das Projekt ist dokumentiert im Archiv der Kunst im Museum ERLAUF ERINNERT .