werner kaligofsky, erlauf erinnert sich  (2)
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werner kaligofsky


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erlauf erinnert sich  (2)



Die 1200 Einwohner zählende Gemeinde Erlauf im Bezirk Melk verdankt einem jüdischen Emigranten aus Erlauf, dessen Familie 1938 von den Nationalsozialisten vertrieben und ermordet worden ist, die Kenntnis ihrer Teilhabe an der Weltgeschichte: Fast unbemerkt von den BewohnerInnen ereignete sich dort der historische Handschlag zwischen einem amerikanischen und einem sowjetischen General anlässlich der Kapitulation Nazi-Deutschlands am 8. Mai 1945.
Die Ausstellung "Erlauf erinnert sich … (2) - Monumente, Gegenmonumente und Nation" bezog sich auf die beiden vorhandenen Denkmäler vor Ort (das Jenny Holzer Mahnmal und das von Oleg Komov), auf den Ort selbst, auf die Zeit des 2. Weltkriegs und auf den Holocaust.

Werner Kaligofsky hatte Erlaufer Straßen temporär zu Denkmälern umgewidmet. Seine Arbeit ist das Ergebnis mündlicher Recherchen vor Ort zum Thema Holocaust und Widerstand sowie von Akteneinsicht. In ihr geht es um kollektives Wieder-Erinnern: Die Niederdorferstraße wurde in "Familie Brod Straße" und die Molkereistraße in "Familie Weiner Straße" umbenannt. Damit erinnert Kaligofsky and die ausgelöschten jüdischen Familien aus dem Ort. Im Zuge seiner Nachforschungen im Dokumentationszentrum des österreichsichen Widerstands ist Kaligofsky auch auf eine Figur antifaschistischer Widerstandsgeschichte des Ortes gestoßen: aktenkundig ist die Arbeit eines kommunistischen Erlaufer Bürgers, Josef Munk. Sein Name steht als Symbol für die Auseinandersetzung mit und die Rolle des Widerstandes in Erlauf. Bis zum Ende der Ausstellung hieß der Marktplatz Erlaufs "Josef-Munk-Platz".

Das Projekt ist dokumentiert im Archiv der Kunst im Museum ERLAUF ERINNERT .