sanja ivekovic, erlauf erinnert sich  (2)
sanja ivekovic, erlauf erinnert sich  (2)
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sanja ivekovic, erlauf erinnert sich  (2)
 

sanja ivekovic


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erlauf erinnert sich  (2)



Die 1200 Einwohner zählende Gemeinde Erlauf im Bezirk Melk verdankt einem jüdischen Emigranten aus Erlauf, dessen Familie 1938 von den Nationalsozialisten vertrieben und ermordet worden ist, die Kenntnis ihrer Teilhabe an der Weltgeschichte: Fast unbemerkt von den BewohnerInnen ereignete sich dort der historische Handschlag zwischen einem amerikanischen und einem sowjetischen General anlässlich der Kapitulation Nazi-Deutschlands am 8. Mai 1945.
Die Ausstellung "Erlauf erinnert sich … (2) - Monumente, Gegenmonumente und Nation" bezog sich auf die beiden vorhandenen Denkmäler vor Ort (das Jenny Holzer Mahnmal und das von Oleg Komov), auf den Ort selbst, auf die Zeit des 2. Weltkriegs und auf den Holocaust.

"Lady Rosa von Luxembourg", die hochschwangere und unbekannte Heroine von Sanja Ivekovic ist der "Gëlle Fra", dem Nationaldenkmal von Luxembourg, nachempfunden. Durch die Positionierung gegenüber dem Denkmal Oleg Komovs spielte Ivekovic auf die Rolle des halbwüchsigen Mädchens zwischen den beiden Generälen an. Anstelle des Kindes sollte ursprünglich als verbindende Figur im Komovdenkmal eine Frauengestalt gesetzt werden, was jedoch am Widerstand der Frauen der Bevölkerung von Erlauf scheiterte. Ivekovic's "Lady Rosa" steht als feministisches Mahnmal für die Demütigungen, das Leid und den Schmerz, die viele Frauen durch Vergewaltigung in den Kriegen und auch im zivilen Leben erfahren.

Das Projekt ist dokumentiert im Archiv der Kunst im Museum ERLAUF ERINNERT .