nita tandon, denkmal für walther von der vogelweide für den neuen markt in zwettl
 

nita tandon


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denkmal für walther von der vogelweide für den neuen markt in zwettl



In der Fußgängerzone des Neuen Marktes sah Nita Tandon einen schräggestellten Korridor vor, der aus zwei parallel stehenden Wänden aus Glasplatten bestehen sollte und auf einem trittstufenhohen Podium dazwischen wie ein Wegstück in der Richtung einer abkürzenden Platzüberquerung als begehbar gedacht war. Die schwierig nachzuvollziehende Beziehung von Walther von der Vogelweide zur Stadt Zwettl, die sich darauf begründet, daß er in dieser Gegend geboren wurde, setzte die Künstlerin quasi in eine Spur um und wählte zwei Sätze aus dem Gedicht "War Sint" aus:
"Owe, war sint verswunden ... alliu min jar!
Is min leben mir getroumet, ... oder ist ez war?"
Dieser Text ist auf den Glasflächen angebracht, jedoch nicht in einfacher Schreibweise und schnell erfaßbar, sondern so, daß eine Entzifferung erforderlich ist. Der Betrachter begibt sich quasi in das Innere eines Gedichtes von Walther von der Vogelweide, dessen Spuren er so sichert und aufspürt und ihn durch die Allgemeingültigkeit und Zeitlosigkeit der Zeilen wieder lebendig macht.
(Susanne Neuburger)

Architekt: Georg Thurn-Valsassina