josef trattner / walter m. chramosta, anlauf. ansitz, anstand!
josef trattner / walter m. chramosta, anlauf. ansitz, anstand!
josef trattner / walter m. chramosta, anlauf. ansitz, anstand!
 

josef trattner / walter m. chramosta


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anlauf. ansitz, anstand!



Ausgangspunkt für die Schaumstoffinstallationen Trattners und Chramostas war die Situation des zwischen Altstadt und Traisen gelegenen St. Pöltner Regierungsviertels knapp zwei Jahre nach seiner Fertigstellung. Zwar war es als hochrangige Funktionseinheit im Gefüge St. Pöltens wahrnehmbar, ein Teil der Stadt war es jedoch nicht. An diesem Punkt setzte die Intervention von Trattner und Chramosta ein, die Architektur und Städtebau lediglich als Abbild kultureller, politischer und wirtschaftlicher Verhältnisse sahen und somit als den Ausgangspunkt für Stadtentwicklung. Zur Stadt an sich konnte sie nur der Benutzer und Träger dieser Skulpturen machen. Die indifferenten Zonen, das heißt nicht funktionsbeladene Plätze waren Freiräume, wo dies geschah. An solchen Plätzen fanden die Interventionen Trattners und Chramostas statt.
Diese Interventionen stellten zum einen eine Infragestellung von Architektur als ein für endgültig gehaltenes Werk dar, indem sie dieses erweiterten. Zum anderen thematisierten sie die Funktion von Architektur als eine Form gewordene Idee. Gleichzeitig auch das Darüberhinauswachsen, das dann geschieht, wenn der Mensch sich die Architektur naturgemäß aneignet.
Anlauf. Ansitz, Anstand! war eine solche Aneignung des öffentlichen Raumes. So waren die Schaumstoffinstallationen auch als Metapher für den notwendigen Prozess der Urbanisierung des Regierungsviertels durch seine Benutzer und Passanten zu verstehen.