Platzgestaltung 2000
Platzgestaltung 2000
Platzgestaltung 2000
Platzgestaltung 2000
Platzgestaltung 2000
Platzgestaltung 2000
Platzgestaltung 2000
Platzgestaltung 2000
Emmersdorf Platzgestaltung 2.0 © Victor Jaschke
Emmersdorf Platzgestaltung 2.0 © Victor Jaschke
Emmersdorf Platzgestaltung 2.0 © Victor Jaschke
Emmersdorf Platzgestaltung 2.0 © Victor Jaschke
Emmersdorf Platzgestaltung 2.0 © Victor Jaschke
Emmersdorf Platzgestaltung 2.0 © Victor Jaschke
Emmersdorf Platzgestaltung 2.0 © Victor Jaschke
Emmersdorf Platzgestaltung 2.0 © Victor Jaschke
 

franz sam


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Emmersdorf Platzgestaltung 2.0



Die Platzgestaltung des Georg-Prunner-Platzes in Emmersdorf ist die Weiterentwicklung einer Platzgestaltung, die im Jahr 2000 als Ergebnis eines Wettbewerbes für Kunst im öffentlichen Raum (KOERNOE) als Sieger hervorging und jahrelang für die Benutzung zur Verfügung stand.

Die Anlagenteile der Platzgestaltung, die skulpturale Objekte, eine Bushaltetestelle, den Sockel der Georg Prunner Skulptur, eines Anführers des „Waldviertler Bauernaufstandes“ im 16. Jahrhundert, und eine Audioinstallation (Klangobjekte) umfasste, mussten den umfangreichen Bauarbeiten des Hochwasserschutzes für die Gemeinde Emmersdorf vorübergehend weichen. Im Untergrund wurde eine großvolumige Pumpenanlage errichtet, was die Abtragung der oberflächennahen Objekte aller Art notwendig machte.

Eine einfache lage- und funktionsbezogene Wiederaufstellung des Kunstwerks, dessen Programm als wesentlichen Punkt die Einbeziehung der Wünsche und Vorschläge der Bevölkerung beinhaltete, war technisch nicht möglich und vom künstlerischen Standpunkt aus auch nicht angemessen, da sich grundlegende Aspekte der seinerzeitigen künstlerischen Konzeption der Formfindung in den vergangenen Jahrzehnten verändert hatten. Diese Veränderung wurde nun als künstlerisch neu zu verwirklichende Aufgabenstellung aufgegriffen, um die Neuorganisation des Georg-Prunner-Platzes gestalterisch umzusetzen.

Eine für die neue Definition der Platzgestaltung durchgeführte Bürger*innenbefragung war dabei das zentrale Mittel, um die Nutzer*innen des Platzes zu ihrer Akzeptanz der bisherigen Platzgestaltung zu befragen, sie Wünsche zur neuen Platzgestaltung äußern zu lassen und die Bevölkerung so in das Projekt einzubinden.

Die Auswertung der Bürger*innenbefragung zeigte sehr bald, dass die wesentlichen bisherigen Funktionen der Platzgestaltung erhalten bleiben sollten und eine Ergänzung um weitere Aspekte, die den Erholungswert des Platzes thematisierten, notwendig war. Es wurde daher versucht, auch auf ablehnende Haltungen positiv reflektierend einzugehen.

Einzelne Teilnehmer*innen der Bürger*innenbefragung äußerten sich kritisch über das formale Aussehen der skulpturalen Betonfertigteile, die Lichtfarbe (Blau) und die Klangobjekte, die interaktiv gesteuert über lange Zeit hinweg akustisch auf Bewegung reagierten. Eines der Klangobjekte war schließlich auch abhandengekommen.

Mehr Bänke, mehr Licht, mehr Parkplätze, mehr Grün, kein blaues Licht, kein Sound aus den Klangobjekten, aber dafür zehn Laufmeter mannshohe Schaltschränke für das Pumpwerk und vorhandene Infrastrukturmaßnahmen – alles zusammen divergierende Forderungen an die kleine Fläche. Dennoch erkannte man aus dem Befragungsergebnis den vitalen Wunsch nach Kommunikation, nach mehr Licht und insgesamt nach mehr Leben auf dem Platz. Durch Beibehaltung und fallweise inhaltliche Umdeutung der bisherigen skulpturalen Betonobjekte, das Hinzufügen von temporär zu errichtenden Überdachungen für festliche Aktivitäten und Licht für alle Jahreszeiten – vom frühlingshaften Blattgrün bis zum festlich glitzernden Weihnachtsbaum – wurde eine lebendige bauliche Anlage geschaffen, die verschiedenste gewünschte Funktionen zur mehrfachen Nutzung bietet.

Die vormals bestehende Platzgestaltung wurde somit durch eine aktuell definierte künstlerische Intervention überformt, in deren Zentrum Georg Prunner, gewürdigt durch eine in den Klangobjekten programmierte „Schweigeminute“, steht.

Mitarbeiter/ Staff: Kristína Rypáková, Karin Sam

www.sam-architects.at