24.08.19 bis 15.09.19, 19.00 uhr

Fratres

Die Verwandlung. Borders are Vacillating.


Ein Projekt kuratiert von Iris Andraschek und Hubert Lobnig.

Öffnungszeiten der Ausstellung
im Grenzhaus:

Jeweils von Donnerstag bis
Sonntag von 14:00 bis 19:00 Uhr an folgenden Tagen:
29. Aug. – 1. Sept.; 5. – 8. Sept.; 12. – 15. Sept. 2019.
Führungen am 31. Aug. und am 7. Sept. 2019, um 15:00 Uhr.



Das Projekt Die Verwandlung – Borders are Vacillating. von Iris Andraschek und Hubert Lobnig fragt nach den „Verwandlungen“ der Grenzen nach der Öffnung des Eisernen Vorhangs, dem Grenzabbau nach dem chengenabkommen und den Jahren der Flucht seit 2015.

2009 wurde an dem nach 1989 langsam stillgelegten Grenzposten zwischen Fratres und Slavonice eine 60 Meter lange und 4 Meter hohe Metallkonstruktion von Iris Andraschek nd Hubert Lobnig als ursprünglich temporär konzipiertes Projekt, mit der Aufschrift Wohin verschwinden die Grenzen? Kam mizí hranice? realisiert. Die Arbeit war Teil einer grenzüberschreitenden Landesausstellung und mitsamt der installierten Serie inszenierter Fotografien ein Statement zum damaligen renzdiskurs. Aktuell ist eine Variante der Arbeit in der Landesgalerie NÖ in Krems zu sehen.

2014, nach dem planmäßigen Abbau der Grenzarchitektur nach Schengen und des Verkaufs des Grenzhauses, wurden im Rahmen einer Gruppenausstellung zum Thema Grenze und Territorium auf die bestehende und erweiterte Metallkonstruktion Arbeiten von polnischen, tschechischen und österreichischen KünstlerInnen präsentiert.

2015 gab es eine Zäsur in der Haltung und im Diskurs zu Fragen über territoriale Grenzen. Ausgangspunkt hierfür waren die vielen mit dem Bürgerkrieg in Syrien zur Flucht nach Europa gezwungenen Menschen. Plötzlich wurden Landesgrenzen zum Thema ganzer Wahlkämpfe. Dabei wurden humanitäre Aspekte und die gesellschaftliche Verantwortung sehr kontrovers diskutiert.

Heute, 2019, stellt sich darum im Rückblick auf die vergangenen Jahre und im Kontext von 30 Jahren Öffnung des Eisernen Vorhangs die Frage, wie sich Grenzen an sich und die Diskurse darüber seitdem verändert haben. Der ursprünglichen Frage, Wohin verschwinden die Grenzen?, werden für die Fortführung des Projektes Begriffe wie Verwandlung und Metamorphose als zentrale Aspekte hinzugefügt. Borders are Vacillating – Grenzen kippen und schwanken. Sie verschwinden, sie wandern, sie werden unsichtbar, verlagern sich, lösen sich auf und verstärken sich andernorts.

Neun internationale KünstlerInnen werden nun nach ihrem Blick auf diese Verschiebungen und Veränderungen, nach Bildern und Metaphern dafür gefragt. Die Arbeiten werden auf den vorhandenen Displays im Außenraum, im Bereich der Grenzkontrollstreifen zwischen den beiden ehemaligen Grenzstationen und im ehemaligen Grenzhaus, das für mehrere Wochen geöffnet wird, präsentiert. Dieses heute privatisierte Gebäude ist im Rahmen von Die Verwandlung – Borders are Vacillating. das erste Mal für die Öffentlichkeit zugänglich.


KünstlerInnen:
Ana Teresa Fernández, Marlene Hausegger, Moritz Matschke, Filippo Minelli, Thea Moeller, Alban Muja, Estefania Peñafiel Loaiza, Hannes Zebedin, Martin Zet

Agnieszka Kalinowska, Abbé Libansky und Friedemann Derschmidt*

* als Verbindung zu dem Projekt Wohin verschwinden die Grenzen? Kam mizí hranice? von 2014

Displaced - Projekte von Studierenden der TU Wien
Das Lehr- und Forschungsprojekt DISPLACED wurde 2015 gestartet um über Selbstermächtigung, Tatkraft, soziales Engagement und vielschichtiges Lernen orts- und praxisbezogene und sozialintegrative Projekte mit Asylsuchenden zu erarbeiten. Die Ergebnisse werden in Form einer Videoprojektion präsentiert.